Geocaching in Malaysia – Teil 2: Penang und Ipoh

Nach meinem Aufenthalt in Kuala Lumpur und Brunei ging es mit einem Inlandsflug weiter in den Norden des Landes – auf die Insel Penang. Hier verbrachte ich vier Tage, ehe mich der Weg am fünften Tag über Ipoh wieder zurück nach Kuala Lumpur führte.

Nach meinem kurzen Flug von Kuala Lumpur habe ich mich bei Ankunft am Penang International Airport für eine kurze Taxifahrt zum Hotel entschieden – vom Süden bis in den Norden der Insel hat die Fahrt gerade mal 20 Minuten gedauert. Nach einem leckeren Abendessen in einem Restaurant um die Ecke ging ein anstrengender Reisetag zu Ende, doch die Vorfreude auf die nächsten Tage auf dieser Insel war größer als die Erschöpfung.

Die Insel Penang ist mit ihren ca. 290 km² nicht gerade groß, dennoch gibt es hier viele verschiedene Dinge zu sehen und einige interessante Caches zu finden.
Die Hauptstadt des Bundesstaates Penang und gleichzeitig die größte Stadt der Insel ist George Town. Diese Stadt habe ich als Ausgangspunkt für meine Ausflüge gewählt, da von hier alles schnell zu erreichen ist – und George Town selbst kann man super zu Fuß erkunden. George Town wird in sämtlichen Reiseführern als bunte, lebendige Kolonialstadt beschrieben, in der man kulinarisch, als auch vom tollen Stadtbild sicher nicht enttäuscht wird. Nach meiner Zeit hier kann ich sagen: Das stimmt genau. Und aus Geocacher-Sicht ist diese Stadt auch eine Reise wert.

An meinem ersten Tag startete ich mit einem großen Stadtrundgang durch George Town, auf dem ich von Kunstwerken an jeder Straßenecke nur so erschlagen wurde. Wahnsinn, was hier für tolle Kunst zu sehen ist. Dabei gibt es nicht nur Gemälde, sondern auch Metall-Skulpturen, die witzige Szenen zeigen. Passend dazu gibt es einige Caches – Lab-Adventures sowie Tradis an einzelnen Kunstwerken zeigen uns Geocachern die Stadt noch besser, als dem normalen Tourist, der einige Werke sicher übersehen würde. Neben dem künstlerischen Flair ist mir vor allem ein historischer Flair aufgefallen – sowohl Überbleibsel aus der Kolonialzeit (die Briten waren hier angesiedelt), als auch der chinesische Einfluss waren hier zu spüren und zu sehen. Für einen tollen ersten Eindruck war dieser Tag perfekt und ein paar Smileys konnte ich auch gleich auf die Karte zaubern.


An Tag 2 ging es raus aus der Stadt – hinauf auf den Berg. Der Penang Hill ist mit rund 830 Metern die höchste Erhebung der Insel und bietet einen tollen Blick auf George Town und das Festland. Mit der Standseilbahn kann man hier in einem Affenzahn auf den Berg düsen. Stichwort Affen: Diese gibt es hier oben auch – und zwar im UNESCO Biosphärenreservat Penang Hill. Dieses Habitat sollte man sich unbedingt anschauen, wenn man einmal hier oben ist. Neben vielen Pflanzenarten gibt es hier auch Schmetterlinge, Geckos, Affen, Vögel und andere Tiere zu sehen. Wer Glück hat, kann sogar Schlangen beobachten. Eine Hängebrücke sowie ein Baumkronenpfad gehören ebenfalls zu den Attraktionen hier.
Geocaches gibt es hier oben natürlich auch – einen Tradi und ein Lab-Adventure. Wer den Weg ins Tal zu Fuß bestreiten möchte, kann unterwegs noch ein paar mehr Caches finden.


Den gesamten dritten Tag verbrachte ich mit Geocachen – zumindest bis zum heftigen Gewitter am Nachmittag. In George Town hatte ich noch einige Caches offen – die konnte ich heute alle in Funde verwandeln und dabei wieder einige nette Ecken der Stadt und tolle Verstecke entdecken. Gegen Mittag leuchtete die Geocaching-Karte in einem kräftigen Gelb – voller Smileys. Da bis zum Unwetter noch ein paar Stunden Zeit waren, entschied ich mich für eine Taxifahrt zu einem Powertrail weiter im Norden – doch hier musste ich nach 5 Funden und einem DNF abbrechen, da es schon heftig donnerte und außer des Einkaufszentrums, neben dem ich mich gerade befand, kein weiterer Schutz vor Unwetter in Sicht war. Dennoch hatte ich heute 19 Funde auf der Uhr und bis dahin 4 Liter Wasser als „Treibstoff“ verbraucht – Cachen in den Tropen ist nicht immer nur Zuckerschlecken.
Am Abend hörte der Regen dann auf und lud zu einem nächtlichen Spaziergang durch George Town ein, was nun an allen Ecken leuchtete.


Der Statistikliebende Geocacher- und jener, der das nostalgische liebt, versucht überall wo er unterwegs ist, den ältesten Cache in der Gegend zu finden. So auch ich. Der älteste aktive physische Cache Malaysias befindet sich auf der Insel Penang – im gleichnamigen Nationalpark. Hierher zu kommen ist nicht ganz einfach, aber auch keine Raketenwissenschaft.
Mit dem Taxi ging es zum Eingang des Nationalparks. Zwei Routen führen zum Cache – man kann mit dem Boot um den Park herum fahren oder ca. 2 Stunden durch den Dschungel laufen. Ich entschied mich für beide Varianten: Mit dem Boot hin und per pedes zurück.
Der Trip zu diesem Oldie lohnt sich nicht nur für die Statistik – sondern ist auch ein echtes Natur-Highlight. Am Strand in der Nähe des Caches befindet sich ein Naturschutzzentrum, in dem man einiges über die Schildkröten vor Ort erfahren und sogar welche sehen kann. Am Strand konnte ich sogar Spuren einer Schildkröte sehen, die in der Nacht zuvor Ihre Eier dort abgelegt hat – ein Naturschauspiel, was man nicht an vielen Orten der Erde sehen kann. Nach dem Fund des alten Caches habe ich noch zwei Earthcaches gespielt und anschließend die Wanderung zurück zum Ausgangspunkt angetreten – durch den Schatten im Dschungel gar nicht so anstrengend wie der Cachetag zuvor. Tiere habe ich bis auf Geckos leider keine gesehen – obwohl es hier viele Affen und Vögel gibt.


Am Abend konnte ich eins der vielen kulinarischen Highlights von Penang testen – in „Auntie Gaik Lean’s Old School Eatery“ – einem Restaurant mit Michelin-Stern. Diese gibt es hier wie Sand am Meer – und zwar völlig zurecht und zu einem bezahlbaren Preis.

Am nächsten Morgen war es leider schon Zeit, George Town zu verlassen und weiterzureisen. Gerne wäre ich hier noch länger geblieben. Mit der ersten Fähre des Tages trat ich die 20-minütige Überfahrt aufs Festland an und habe dafür umgerechnet ca. 40 Cent bezahlt – top.
Direkt am Hafen von Butterworth befindet sich der Bahnhof, von wo aus ich einen Schnellzug in Richtung Süden bestieg und nach ca. 2 Stunden im Kühlschrank (Die Klimaanlage war auf 15 Grad eingestellt) die Stadt Ipoh erreichte.

Die Stadt Ipoh ist aus Geocacher-Sicht nicht unbedingt das beste Ziel des Landes, dennoch gibt es hier jede Menge Earthcaches und vor allem etwas, was man in Europa nicht findet: Physische Caches in Tempelanlagen.
Nachdem ich mein Gepäck im Hotel abgestellt hatte, machte ich mich auf den Weg zum „Mirror Lake“ – einem (leider mittlerweile) touristisch erschlossenen See in einem zerklüfteten, bergigen Gebiet außerhalb der Stadt. Hier kann man für viel zu viel Geld eine Fahrt auf einem viel zu kleinen Schlauchboot machen. Der See war tatsächlich nicht schlecht und auch aufgrund der Earthcaches einen Besuch wert. Es gibt auch noch einen zweiten See ein paar Meter weiter – doch einer hat mir gereicht. Weiter ging es zu den „Tempel-Tradis“. Es ist schon interessant zu sehen, wie hier vor vielen Jahren mit wahrscheinlich einfachsten Mitteln eindrucksvolle Tempel in den Fels gebaut wurden. Noch besser, wenn man beim Entdecken der vielen Skulpturen und Gebäude auch noch den ein oder anderen Cache finden kann.
Am Abend habe ich mich den Caches in Downtown Ipoh gewidmet und auf meinem eigenen Event nette Bekanntschaft mit einer Geocacherin aus Singapur gemacht. Leider sind die Restaurants und Kneipen in Ipoh ein echter Reinfall, sodass der Abend schnell vorbei war.


Am nächsten Morgen setzte ich meine Fahrt nach Kuala Lumpur mit dem Zug fort und kam somit dem Ende der Reise ein ganzes Stück näher.

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