USA 2022 – HQ, APE und Oldies

Der Besuch des Groundspeak-Headquarters in Seattle im Bundesstaat Washington ist wohl der Traum eines jeden Geocachers. Nicht nur gibt es hier das einmalige Icon abzustauben, sondern auch viele andere Dinge zu entdecken. Auch in der Gegend rund um Seattle sowie im angrenzenden Bundesstaat Oregon gibt es jede Menge Dosen, die das Cacherherz höher schlagen lassen.

Den Traum von der Reise an die Westküste Amerikas wurde für mich im Sommer 2022 wahr. Gemeinsam mit der Familie besuchte ich in Vancouver/Kanada Freunde und für 5 Tage habe ich mich gemeinsam mit meiner Partnerin „abgeseilt“ und den Nordwesten der USA unsicher gemacht.

Mit dem Mietwagen ging es zuerst über die Grenze in die Staaten. Nach einem kurzen Einreiseprozedere bei sehr freundlichen Grenzbeamten fuhren wir auf dem Interstate-Highway 5 gen Seattle. 😎

Für diesen Tag war das Ziel, 13 Cachetypen zu finden – und da waren ein paar Schmankerl dabei.
Das erste Ziel war der APE-Cache „Mission 9: Tunnel of Light“. Auf dem Weg dahin konnten schon einige Cache-Typen „abgefrühstückt“ werden, denn es war noch sehr früh am Morgen.
Nach der Durchquerung des Snoqualmie Tunnels war es nicht mehr weit bis zum APE-Cache, der wirklich nicht schwer zu finden war. Schon etwas nostalgisch, diese alte Dose mit einer bemerkenswerten Geschichte. Interessant ist auch die Lage direkt an einem Wanderweg. Dass hier noch keine Muggels zugeschlagen haben ist eigentlich ein Wunder, doch die Amis sind doch recht freundliche Menschen und kennen Geocaching größtenteils. Der Ausblick von hier war auch nicht schlecht – über dem Tal hingen noch einige Wolken, doch der Tag wurde noch um einiges sonniger.

Anschließend ging es durch das Tal wieder runter bis nach Seattle, wo an diesem Tag das Event zu 20 Jahren Geocaching stattfand.

Als wir am Nachmittag ankamen, war das Eventgelände schon relativ leer, doch es gab noch einiges zu sehen und zu Entdecken. Nicht zu übersehen war das Event-Logbuch in Form von einer überdimensionalen, aufgeblasenen „2022“, stellvertretend für das Eventjahr. Hier konnte man sich mit Edding drauf verewigen. Natürlich diente das Logbuch auch gleich als Fotomotiv.
Direkt am Eventgelände befindet sich die berühmte „Space Needle“ – ein 184 Meter hoher Aussichtsturm, von dem man einen Atemberaubenden Blick auf Seattle haben soll.
Wir haben uns gegen den Besuch des Turms entschieden und lieber die Aktionen auf dem Event ausprobiert. Es gab Labcaches, Stände, Signal the Frog und natürlich gastronomische Angebote. Nicht viel anders als auf den meisten Mega-Events in Europa, doch trotzdem fühlte es sich anders an, weil man dafür ans andere Ende der Welt gereist ist.

Tag 1 beendeten wir mit einem Stadtrundgang und mit einem Besuch in einem typischen Burgerrestaurant, gemeinsam mit einem befreundeten Deutschen Geocacher, mit dem wir uns verabredet hatten. Für mich war es nach 2012 der zweite Besuch in Seattle und ich muss sagen, es ist immer wieder lohnenswert, diese Stadt zu besuchen!


Den zweiten Tag begannen wir mit einem frühen Start in Seattle, denn wir hatten an diesem Tag ca. 500 Kilometer und wieder einige Highlights vor uns.
Am frühen Vormittag erreichten wir den Bundesstaat Oregon und die Region der Oldies GC12 und GC17. Die Wanderung zu diesen alten Caches war wirklich wunderschön und wir wurden mit einem tollen Blick auf Mt. Hood belohnt. Weiter ging es zu dem Ort, an dem alles anfing: GC92. Leider gibt es den ersten, jemals gelegten Cache nicht mehr, aber der Nachfolger liegt auch seit Oktober 2000 an diesem Ort. Die in den Boden eingelassene Plakette hat sicher jeder Cacher schonmal auf Fotos gesehen und hat einen nostalgischen Anfall bekommen 😎
Die letzte Wanderung des Tages führte uns hinauf zu GC16 – hier fühlten wir uns wie in einem Märchenwald…überall Moos und Farn und dann kamen uns auch noch ein paar Reiter auf ihren Pferden entgegen. Erschöpft aber zufrieden ließen wir den Abend auf der Terrasse unseres Ferienhauses ausklingen.

Der dritte Tag begann und wir hatten noch lange nicht genug. Zwar steckte uns das Programm der letzten Tage jetzt schon in den Knochen, doch es galt: Durchhalten, es gibt noch einiges zu entdecken! Die heutigen Caches führten uns in die Wälder westlich von Portland. Unsere Hauptziele waren die zwei Tradis „Hembre Ridge (GCA5) und „The Burn“ (GC142). Die Fahrt zog sich ganz schön, doch dann wurde es spannend, denn die letzten Meilen – und das waren nicht wenige – ging es über Schotterwege durch den Wald. Die Bauarbeiter, die gerade mit riesigen Maschinen die Wege instandsetzten, staunten nicht schlecht, als wir uns mit unserem Mietwagen vorbeidrängelten. Immer weiter ging es bergauf, ehe wir die beiden Caches finden konnten. Wirklich eine sehr idyllische Gegend und weit und breit keine Menschenseele. Oder doch? Kaum waren wir eine Meile auf dem Rückweg, kam uns ein Sheriff entgegen und hielt uns an.
„Are you here for the Geocaches?“ – Na klar waren wir das, was sollte einen deutschen Touristen sonst hier hinauf führen? Nach einem kurzen Plausch über deutsche und amerikanische Politik ging es weiter gen Portland. Wir sollen vorsichtig fahren, gab uns der Sheriff noch mit auf den Weg. Gestern seien Cacher in der Nähe mit einem Tesla den Berg runtergerutscht. Zum Glück hab ich meinen Führerschein nicht in der Lotterie gewonnen und so erreichten wir am frühen Nachmittag die Stadt am Columbia River.
Tatsächlich war hier gar nicht so viel los, wie wir dachten. Die Straßen waren wie leergefegt, nur die vielen Obdachlosen hier füllten die Gehwege mit ihren Zelten. Erschreckend, aber durch die Pandemie in den letzten Jahren Alltag geworden. Auch in Kanada, haben wir erfahren.
Für ein paar Caches und einen Snack hat es dann trotzdem gereicht, ehe wir unsere Fahrt gen Norden fortsetzten. Am Ende des Tages waren wir kurz vor Seattle und bereiteten uns seelisch und moralisch auf das große Finale unseres Roadtrips vor.

Am letzten Tag gab es zum Frühstück eine Webcam und einen D5 Virtual, ehe es wieder nach Seattle ging, um die heiligen Hallen – Das Groundspeak Headquarter zu besuchen.
Rund um die 20-Jahr-Feier kamen wir hier nur mit Termin rein, doch das hat alles wunderbar geklappt. Wir bekamen eine kleine Führung, ehe wir selbst alles entdecken und natürlich loggen durften. Auch ein paar Fotos durften natürlich nicht fehlen. Draußen gab es dann sogar noch ein kleines Event von anderen Reisenden. Das war ein gelungener Abschluss unserer USA-Tour. Wir erkundeten noch ein wenig die Umgebung des HQs und waren glücklich, all diese Meilensteine und Highlights erlebt zu haben. Die letzten Tage hatten es in sich und mussten erstmal verarbeitet werden. Zurück in Kanada konnten wir dann erstmal einen Gang zurückschalten und in den folgenden Wochen auch dort noch jede Menge Caches finden und tolle Orte entdecken.

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